Erklärungen – gemeinsame Praxis/dialogische Reflexionen – Austausch
Das Herz-Sutra zählt zu den berühmtesten Texten des Buddhismus und wird in so gut wie allen Mahayana- Traditionen regelmäßig rezitiert. Es gilt als komprimierte Kurzfassung der umfangreichen Lehren zur Vollkommenheit der Weisheit (Prajnaparamita). Im Herz-Sutra wird unsere Wahrnehmung der Welt und unsere Selbstwahrnehmung auf den Prüfstand gestellt. Im Erkunden aller Facetten unseres Erlebens erkennen wir, dass alle inneren und äußeren Phänomene flüchtig und wesenlos sind.
Wir erkennen ebenso, dass sie sich aus genau diesem Grund durch die Kraft des abhängigen Entstehens überaus wirksam und unentwegt manifestieren. Mithilfe der Kontemplationen des Herz-Sutra wird uns daher klar, wie substanzlose Ursachen und Bedingungen zu ihren entsprechenden substanzlosen, doch als real empfundenen Wirkungen führen. Und es ist diese Einsicht, mit der wir uns mit liebender Güte und Mitgefühl für die Lebewesen einschließlich uns selbst – dem Leben in seiner ganzen Fülle – zuwenden können.
Empfohlene Lektüre:
Karl Brunnhölzl. Das Herzinfarkt Sutra. Ein neuer Kommentar zum Herz-Sutra. Berlin: Edition Steinreich. 2014
Lehrer*in(en):
Dr. Tina Draszczyk