Der Hauptpunkt bei der Praxis der Geistesruhe ist im Wesentlichen, ein besseres Verständnis von uns selbst zu erlangen – uns mit unserem eigenen Geist vertraut zu machen. Aus letztendlicher Sicht besitzt unser Geist seit jeher ein vollkommen erwachtes Potential, das seiner Natur nach Mitgefühl und ungehindertes Gewahrsein besitzt. Die Übungen der Meditation von Geistesruhe zielen darauf ab, uns mithilfe von Achtsamkeit und Wissensklarheit zu befähigen, auf eine heilsame Art mit unseren Gefühlen umzugehen und uns schrittweise mit dieser erwachten Natur zu verbinden.

Meditation strebt dabei keinen speziellen Geisteszustand an – wir versetzen uns nicht in Trance, versuchen auch nicht, eine wohlige Behaglichkeit oder spezielle Visionen und Erfahrungen künstlich hervorzurufen. Im Gegenteil: Vielmehr erkennen wir in diesem Zusammenhang, dass wir gewohnheitsmäßig eigentlich ständig bestimmten, uns angenehmen Erfahrungen hinterherlaufen, bzw. unangenehme vermeiden wollen – ein tiefsitzendes Muster, das mit viel Anspannung einhergeht. – In der Meditation gestatten wir dem Geist, ganz genau so zu sein, wie er natürlicherweise ist, und entspannen in diesen Zustand hinein – eine Entspannung, in der Körper und Geist vollkommen wach und präsent sind.